Zum Unterschied vom Wiener tastet sich der 22-jährige Maria Saaler in die Top 100 der Weltrangliste vor, und mehr noch, in die europäische Elite mitten hinein. Kein Traum, er selbst hat mehrfach bewiesen, wie man diese Brettkaliber stellen kann.
Auch unter diesem Aspekt muss man das gestrige Spiel von Markus gegen Kummer beleuchten, denn der Wiener stand mit seinem Weißaufbau vor einer eigenen Ruine, seine schlecht platzierte Dame war eine selbstinszenierte Tragödie, praktisch der Anfang vom schnellen Ende. Und Kummer hat bis dahin ein bärenstarkes Turnier gespielt. Dass das Raggers nächster Meisterstreich war, steht bei seiner Klasse jetzt außer Zweifel. Er hat seinen Rivalen Shengelia um einen Punkt vorläufig hinter sich gelassen und wird Baumegger einfach zum Remis zwingen oder besiegen. Fakt!
Moser steht knapp vor einem historischen Anschlag für die Chroniken des ÖSB. Mit ihrem Pflichtsieg gestern über das Vorarlberger Talent Annika Fröwis, und nach dem Remis der Titelverteidigerin Kopinits gegen die widerspenstige Exler, hat Moser in der „Viertwertung“ (Quelle Kastner) vorläufig die Führung erglommen. Einfach wunderbar, und nichts gegen die sympathische Wienerin Kopinits, ich hätte auch ihr, wie im übrigen jeder im Feld, diesen Titel gegönnt, aber Eva würde mit diesem Damentitel quasi ihr persönliches i-Tüpfelchen komplettieren. Sie wäre weltweit auch eine der wenigen Frauen, die beide nationalen Meistertitel damit erobert hätte. Ich glaube, dass das noch die Schwedin Cramling bislang in Europa geschafft hat. Dieser nicht mehr erhoffte Titelgewinn wäre für die mittlerweile 28-jährige Spittalerin ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk (26. Juli). Und das nach dem misslungenen Start…
Franz Hölzl zieht manchmal mit den Figuren schneller als einst der berüchtigte Lucky Luke mit seinem Colt. Ob es für ihn eine Grundbedingung ist mit den „Western Figuren“ zu spielen, weiß ich allerdings nicht. Aber er zeigte gestern erneut sein Potenzial, minus-Qualität, dafür Zentrum und Powerspringer, jagte den bislang starken Kilgius in einen Verlust. Hölzl erfreut sich zudem einer Rückkehr in die Erstklassigkeit, er ist wieder St. Veit-Spieler in der Bundesliga. Wolfsberg ist Vergangenheit! Die weiteren Fronttische mit Shengelia/Oliver Lehner (!) und Neumaier/Mahdy (!) enden mit Remis. Bundestrainer Baumegger, er trifft heute im Spitzenduell auf Markus, ließ seine Klasse aufblitzen, machte mit Freitag kurzen Prozess. Und auch Diermairs spektakuläre Auferstehung frönt eine weitere Verlängerung – nach seinem Erfolg über Druckenthaner. Das ist als deutlich Podestaffront zu werten. Das Comeback von Fauland nimmt auch Ausmaße nach seinem Sieg gegen Kleissl an. Superoldie Danner erteilt Fröwis eine Gratislektion, wohl im Komplex Mittelspiel/Endspiel. Für Pilaj ist’s leider gelaufen, er unterliegt dem Nachwuchskaderspieler Binder. Leitner wird von Ganaus ausgekontert. Halvax muss das Remis von Wagner (Dauerschach?) akzeptieren. Hartl holt sich seine „Pflicht“ mit Jethan ab, Titz zollt Daniel Lehner Tribut, hat leider das Nachsehen. Martin Neubauer spielt seine Zuverlässigkeit aus, hält sich im Kreis der Spieler mit 5-Punkten und hat Weiß gegen Neumeier. Und firmiert für den Asvö St. Veit dem zurück gekehrten Verein in die 1. Bundesliga.
Die nimmermüde Helene aus dem Ländle zeigt’s der jungen Mädchenclique noch immer – und wie. Gestern stellte sie Maria Horvath, Rang drei für sie als Belohnung. Heute winkt ihr das Generationenduell mit ihrer jungen Landsfrau Kessler als Hit.
Spitze, 8. Runde:
Ragger 6,5 /Baumegger; Diermair /Shengelia (!); alle je 5,5; Kindermann/Mahdy; Hölzl/Schroll (!); Neubauer/Neumeier; Knoll/Danner; Lehner/Kummer, Binder/Fauland, alle je 5.
Damen: Exler (4,5)/Moser (5,5); Klinkan (4,5)/Kopinits (5,5); Kessler (4,5)/ Mira (5)!
Weiterführende Informationen: