Also pari nun im Duell mit Georg Halvax! Dass seine greifbare Mission, möglicher Gesamtsieg mit einem halben Zähler mehr, und unfassbarer 1. GM-Norm, vorläufig durch je einen Verlust gegen den lettischen GM Meijers und dem später etwas überraschenden Triumphator Vladimir Okhotnik (Fra) scheiterte, war auch noch (?) ein Obolus an seinen eigenen Grenzwert. Aber auch ein Indiz, und mehr noch ein Auftrag, an seinen vor Ort coachenden Bundesnachwuchstrainer Siegfried Baumegger samt ÖSB, den bis dahin recht erfolgreichen Weg zu intensivieren. Für den so „erdigen“ Hartl selbst war’s ein immens wertvoller Fingerzeig und zu erleben, dass er in diesem starken Feld so herrlich reüssieren konnte. Wohl auch deshalb ist er in der Lage, nach einem Rückfall zu Endrang 10 (!), sein „breitestes“ Lächeln aufzusetzen. Eine erlesener Charakterzug,
schätzend einerseits die Leistung seiner im Finish erfolgreichen Gegner gegenüber, mehr noch, aber die oft nationalen Spielern fehlende Fähigkeit, mit seinem vorläufigen Leistungspotenzial völlig im Einklang zu sein. Das ist – in allen Bereichen – Goldes wert und ebnet ihn, quasi selbst programmiert, den Weg leichter nach vorne.
Auch David Wertjanz (SC Die Klagenfurter-Nachwuchsaushängeschild) darf auf seine erreichten 6 Punkte und dem einherschreitenden Gewinn der U18-Wertung stolz sein. Für Robert Rieger (Schachklub Lienz) gab’s den Sieg in der U16-Kategorie und die Gewissheit, dass er sein eigenes Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat. Punktuelle Erfolge erreichten auch FM Bernhard Tabernig, Gerald Waldmann (Hypo Wolfsberg) und Gregor Neff, der in den ASKÖ Finkenstein-Schoß zurückgekehrte, überall eloquente Wiener Eloreferent.
Aus der Distanz betrachtet war diese 16. Auflage der „Dolomitenopen“ ein schöner Erfolg für Obmann Georg Weiler selbst, seinem mitwirkenden steirischen Schiedsrichterduo, Turnierleiter IS Manfred Mussnig & RS Petz-Ortner, aber auch alle im regionalen Aushängeverein, SK Volksbank Lienz, involvierten Funktionäre und vor allem Spieler.
Stellvertretend für alle fallen mir, aus der Distanz, Klemens Mascher, Walter Brandstätter, Alfred Bodner, der bei allen 16 Turnieren mitspielte, Franz Vergeiner, Robert Oberbichler & Michael Siebenhüner spontan ein. Die Fakten mit 217 Spielern, 38 Titelträgern aus insgesamt 21 Nationen, sind gewichtig. Sie machen Lienz zum „Winterkönig“ in der nationalen Turnierlandschaft und einer nicht zuletzt auch verachtenden touristischen, relevanten Größe. Der Kurswert der Aktie „Lienz“ beruht zu Teilen auf das imposante, auch der herrlichen Region geschuldete, attraktive Rahmenprogramm. Ein Juwel, allein festgemacht an der Anzahl der Teilnehmer/Innen, die sich daran beteiligten.
Dass das Kolpinghaus vorläufig an seine eigene Aufnahmekapazität mit der Rekordteilnehmerzahl von 217 gestoßen ist, war die erfreuliche Botschaft an die Adresse der neuen anwesenden charmanten Rathausspitze Elisabeth Blanik. Und wie hat’s der vor Ort weilende Schachpräsident Friedrich Knapp sinngemäß formuliert: „Es möge einem Veranstalter nichts Schlimmeres passieren.“
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