Von einer richtig langen Winterpause ist zwar keine Rede, am 28. Jänner geht’s ja weiter: dennoch, die erste Ligahalbzeit gehört den „Klagenfurtern“, dem Verein von Obfrau Helga Stangl. Auch im fünften Spiel gab sich die „Lindwurm-Spielacht“ keine Blöße, siegte mit 5:3 über Feistritz Paternion. Notabene, es war der (gefühlte) 13. Sieg im 16. Spiel. Den dominierenden Petschar & Co. wird’s egal sein, sie sind sowieso in allen nennenswerten Statistiken oben auf. FM Harald Genser fixierte seinen fünften Sieg en suite und ist der einzige Denksportler, dem das im circa 160-köpfigem Ligatross gelang.
Eine gewisse Zähigkeit, alteingesessene Kärntner Vereine könnten auch zur Präpotenz neigen, legt der erste Verfolger SK Lienz vielleicht an den Tag, oder konkret mit Rang-2 sogar sicher in die „Herbsttabelle“. Auch diesmal ritterten FM Tabernig & Co. um den inoffiziellen Titel eines Winterkönigs lange mit, ehe ihnen „Zwerg“ HSV Spittal in Spielrunde-4 mit einem 4,5:3,5-Sieg kräftig in die Suppe spuckte. Rang zwei für Alfred Bodner, Kapitän Michael Siebenhüner, Franz Vergeiner und dem restlichen starken Inventar ist definitiv „klasse“ – aber eben auch genug! Obmann Georg Weiler wird’s mit Freude zur Kenntnis nehmen, obgleich es mit der „Verteidigung“ eines Winterkönigs diesmal nicht geklappt hat.
Aber „SC Die Klagenfurter“ lassen sich „ihre Rückversicherung“ nicht nehmen, wollen definitiv die langjährige Bundesliga-Existenz weiter frönen. Klappt’s oben mit dem tapferen „Brettprimus“ IM Herwig Pilaj (2. Bundesliga Mitte) nicht, steht das Ligateam jederzeit mit Rang eins zum Aufstieg bereit. Das letzte, aber bei Weitem nicht schlechteste Treppchen belegt derzeit SV Rapid Feffernitz. Und es ist beileibe keine schlechte Acht, nimmt man die Aufstellung diesmal, nach dem 5:3-Sieg über Admira Villach, als künftige Drohung für das restliche Ligainventar.
Auf Brett eins FM Peter Schreiner, und ein unbestrittener Könner dieses Metiers, MK Gert Mitter, gerade mal „nur“ auf Brett-5! Obmann Helmut Löscher hat bei der Aufstellung fast immer die „Qual der Wahl“. Ungeachtet dessen stellte Schachmaty Ruden denselben Anspruch, punktegleich mit Feffernitz, auf das Treppchen mit der Nr. 3. Vor allem „Titelhamsterer“ FM Guido Kaspret hat die ihm zugewiesene Fahrt (Qualität) mit einem 3. Sieg aufgenommen.
Kapitän Hermann Tomitz wird’s freuen, dass der starke eigene Nachwuchs mit Maria Krassnitzer, Hannah & Milena Sommer gleichermaßen Fuß gefasst hat. „Boss“ Franz Kraßnitzer ist zudem in der Lage auf eine breitere Basis zurückzugreifen, freilich sind die slowenischen Spieler – nicht nur ob ihrer Klasse – mittlerweile fast schon Ligainventar. Keineswegs außen vor geht der starke „Joker“ mit Wolfgang Zebedin (3/3) und der deutlich wieder Form gewinnende Erwin Hoffmann.
Vorne im Titelkampf ist zwar die Luft draußen, überspitzt formuliert könnte man die Titelurkunde für die „Klagenfurter“ bereits jetzt drucken lassen – sogar mit eingesetzten Namen! Weniger klar sind die Ambitionen dahinter, falls die „Klagenfurt(er)“ doch aus eigener Kraft in der Bundesliga Mitte verbleiben können. Wer wagt den Gang dorthin, dann?
Der Sechste mit Askö Finkenstein oder der Achte mit ESV Admira Villach! Das wäre zumindest ganz nach meinem Geschmack. Einwände kommen von Feffernitz (abgeschwächt bei Abstieg aus 1. Bundesliga) und wohl mehr noch von Ruden. Egal, hinten wird es so eng wie schon etliche Saisonen zuvor nicht: bis zu vier Vereine sind in ihrer Existenz derzeit bedroht! Allerdings kommt die Gewissheit dazu, dass Iwan Lukan & Co. mit ihrem Slowenischen SV als Fixabsteiger gelten. Sonst gilt wohl mehrheitlich: die Spielacht hat mit ihrem Antreten Respekt verdient, lässt man die Qualität im Kader, auf Liganiveau bezogen, außen vor.
Tabelle, Liga 5. Runde: 1. SC Die Klagenfurter 29, 2. Lienz 24,5, 3. Feffernitz, 4. Ruden je 24, 5. Maria Saal, 6. Finkenstein je 22,5, 7. Psv/Post 22, 8. Admira Villach 20, 9. Wolfsberg 16,5, 10. Spittal 15,5, 11. Feistritz Paternion 15, 12. Slow. SV 4,5.
Auch die Unterliga steht unter einem Diktat: nimmt man’s gelassen, dann sind es ohnehin zwei Teams! Und zwar jene von Feldkirchen und Moosburg. Nur dumm gelaufen für den Rest, dass sich die beiden Vereine zu einer Fusion gefunden haben und dermaßen mit konstanten Leistungen aufwarten. Fünf Siege sprechen eine klare Sprache, ebenso die drei Punkte Vorsprung auf ihren ersten Verfolger, die Schachfreunde Villach. Kapitän Dietmar Gruber, Christian Erharter & Co. darf man, ja muss man zutrauen, dass sie ihren Vorsprung nicht nur „verwalten“ wollen, sondern ihn vielmehr ausbauen werden. Wie lautete die Devise ihres Obmanns Karl Lang zu Beginn: „Wir spielen zum Spaß!“ Gottseidank, es gibt auch andere Beispiele, etwa beim ersten Verfolger mit den Schachfreunden Villach.
Dort hat man deutlich weniger Spaß (?), aber auch fünf imposante Siege nacheinander geschafft. Aber vielleicht liegt es am sonnigen Gemüt von Obmann Bernhard Hafner? Natürlich nicht, sondern ausschließlich an der Qualität der Spieler mit Müllneritsch, Sereinig, Achleitner und Co! Die Glorreichen Sieben eben der Unterligaszene ...
Auf Zwischenrang drei hat sich SSK Obir Bad Eisenkappel katapultiert mit einem kräftigen Zwischenspurt ab Spielrunde-3. Ob in Justin Polanseks Truppe der Spaß auf ähnlichem Niveau angesiedelt ist, entzieht sich meinen Kenntnissen, aber: Fakt ist, Eisenkappel darf man im Hinblick auf eine prompte Ligarückkehr keineswegs außen vor lassen. Alleine schon wegen der beiden Topspieler Aljosa & Zan Tomazini. Aber auch den restlichen wie Wolfgang & Andreas Guetz, Christian Helmreich und ...
Mit ein Grund für den Erfolg der Spielfusion Feldkirchen/Moosburg ist auch die Konstanz einiger Spieler. Das dokumentiert sich anhand der Scorerliste. Dort hofieren Dietmar Gruber & Karl Sabitzer, mit je fünf Siegen en suite, auch gemeinsam von der Spitze. Freilich wie sich’s gehört: ein Feldkirchen- und ein Moosburgspieler eben! Aber auch zwei weitere, mit Jugendspieler Franco Nieddu und „Altmeister“ Karl Lang finden sich unter den Top Sieben!
Spannend wird’s auch hinten, obgleich SV Treffen, trotz Martin Stirn im Gepäck, und Stocklauser Weitensfeld, mit Josef & Manfred Widowitz, schlechte Karten im Hinblick auf den Verbleib schon jetzt haben. Aber sicher ist vorläufig nicht einmal der Vierte mit Admira Villach! Schöne Weihnachten und Feiertage, dem Liga- und Unterligatross. Und an die Adresse meiner künftigen Unterliga-Gegner: ab sofort wünsche ich keinen Partieverlust mehr – aber es gilt weiter die 30 Züge-Regel, da fährt die Eisenbahn drüber!
Tabelle, Unterliga, 5. Runde:
1. Feldkirchen/Moosburg 30, 2. SF Villach 27, 3. Bad Eisenkappel 23,5, 4. Admira Villach 21,5, 5. St. Veit 20,5, 6. Mag. Klagenfurt, 7. Hermagor je 18,5, 8. Lienz 18, 9. Klagenfurt(er) 16,5, 10. Suet. Feistritz 16, 11. Weitensfeld 15,5, 12. Treffen 14,5.