Auch der zweite Spieltag im Rahmen der ausgelagerten Regionalrunden der
2. Bundesliga Mitte hielt was er schon nach dem kuriosen Auftakt im
Gasthaus Fleißner in Maria Saal versprach. Vor allem gab’s im Duell von
SC Die Klagenfurter mit SV Fundermax St. Veit eine wohl signifikante Weichenstellung in Richtung Klassenverbleib.
St. Veit schien auf sicherem Kurs zum Sieg und dafür zwei erhaltenen Punkten, ließ aber zwei aussichtsreiche Optionen speziell im Duell von FM Guido Kaspret mit FM Kurt Petschar als auch im Ringen der Spieleinser IM Martin Neubauer gegen IM Herwig Pilaj ungenützt. Die Klagenfurter hatten mit 3,5:2,5 das so enorm wichtige und bessere Ende für sich, da half auch die allerdings zuvor getätigte kosmetische Korrektur, insgesamt zweiter Einzelsieg ihres Top-Italieners, FM Ivano Ceschia über FM Heimo Titz, nichts.
ZH Technologies Wolfsberg verbuchte eine zweite 3:3-Teilung, diesmal im wechselseitig lebhaften Ringen mit dem starken Gastgeber SK Mpö Maria Saal. Dabei hielten IM Robert Kreisl und FM Mario Schachinger die Topleute des Leaders Wolfsberg mit GM Hrvoje Stevic und GM Ex-Europameister Zdenko Kozul mit je einem starken Remis auf Distanz. FM Erich Steflitsch, 2,5 starke Zähler gesamt dingfest gemacht, konterte FM Daniel Hartl aus, FM Georg Halvax gab FM Egon Reichmann das Nachsehen. FM Fred Wegerer zeigt Robert Riegers Grenzen auf, umgekehrt muss sich Altmeister MK Heimo Töfferl einem souveränen MK Johann Ertl beugen.
Ertl war zudem der einzige Akteur im Feld mit drei Einzelsiegen – Gratulation! Die Fronten wurden am dritten und letzten Spieltag verschärft und es gab demzufolge auch die höchsten Derbysiege. Und gleich zwei am Stück. Mit dem höchsten Derbysieg, nämlich in der Höhe von 4,5:1,5 überrumpelte Wolfsberg die Klagenfurt(er). Es war auch ihr einziger. Aber er war spitze getimt, verteidigten doch Waldmann & Co. damit Rang eins vor den punktegleichen Oberösterreichern Ansfelden.
Steyregg als Dritter hat schon zwei Punkte weniger am Konto. Das regionale Highlight entschied FM Egon Reichmann über FM Kurt Petschar. Irgendwie ließen sich aber Herwig Pilaj & David Wertjanz auch noch vom Duo Stevic & Kozul das „optische“ Remis klauen. St. Veit verlängerte seine Pechserie, ja steigerte sein „Unvermögen“ im Duell mit Maria Saal in geradezu unfassbare Dimensionen. Ceschia stand gegen Halvax auf Gewinn, stellte seinen einziehenden Bauern auf Feld-g1 anstelle damit einen Turm auf Feld-f1 zu schlagen. Er hätte wohl mit einem sehenswerten Materialplus seinen Stellungsvorteil gegen Georg verwerten dürfen. Ertl schlägt Mario Kuess, der IM Franz Hölzl im Team abgelöst hatte.
Resümee: Maria Saal und Wolfsberg schafften je vier satte Derbypunkte, auf stolze drei kommen die Klagenfurt(er). St. Veit kommt nach dem einen, und im Zuge von sechs Runden bislang, zumindest gefühlten fünf bis sechs Punkten, wohl kaum noch um den Abstieg herum. Maria Saal hat sehr guten Karten, aber auch die Chancen von Genser, Titz, Petschar, Wertjanz, Pilaj und FM Singer sind ausgezeichnet, nimmt man Ligaplatz eins mit in diese Rechnung auf.
Wolfsberg und Ansfelden sind jetzt wohl die einzigen Rivalen um den Antritt in die 1. Bundesliga. Austria Graz, das alte Schlusslicht, hat auch einen Sprung auf vier Zähler gemacht, demzufolge ist hinten auch viel Sprengstoff gegen den Abstieg angebracht.